Der Sport-Club trauert um Till Froschauer, der nach schwerer Krankheit am 14. April im Alter von 90 Jahren verstorben ist. Mit ihm verliert der Verein ein echtes SC-Urgestein, das nahezu so alt war wie der Verein selbst und auf über 80 Jahre Vereinstreue zurückblicken konnte.
Till Froschauer prägte den Sport-Club wie kaum ein anderer – zunächst als erstklassiger Torwart, dann als emsiger Funktionär in vielen Ämtern.
Bereits als Elfjähriger ist er dem Verein beigetreten, um seiner Fußball-Leidenschaft nachkommen zu können. Sehr schnell fiel er im Schüler- und Jugendbereich durch gute Leistungen als Torhüter auf. 28 Jahre lang stand er als Aktiver im Tor des Sport-Clubs. Legendär ist noch der Ruf seiner Mitspieler, wenn sich eine Flanke in den Fünfmeterraum senkte: „Tuuull“ – und schon eroberte er sich den Ball aus der Luft. 1958 wurde er für über 500 Spiele in der 1. Mannschaft zum Ehrenspielführer des SC ernannt. Eine Geschichte sollte nicht unerwähnt bleiben. Auf dem Keilberg kassierte Till einer seiner kuriosesten Tore. Ein Schuss, der neben sein Tor ging, köpfte ein Zuschauer in die Maschen. Der Treffer wurde vom Schiedsrichter anerkannt, war aber für den Ausgang des Spieles nicht relevant, da der Sport-Club das Spiel hoch gewinnen konnte. Über dieses Tor konnte sich Till Jahre später immer noch köstlich amüsieren und natürlich seine Zuhörer.
Er war zu seiner aktiven Zeit einer der besten Torhüter Bayerns. Seinen größten Erfolg hatte der Apotheker Froschauer in der Universitätsauswahl, mit der er die deutsche Vizemeisterschaft gewann. In seiner Glanzzeit wurde Froschauer auch vom FC Bayern München umworben, aber auch von anderen Vereinen wie der SpVgg Fürth oder der SSV Jahn. Till hat sich für den Sport-Club entschieden und ihm bis zuletzt die Treue gehalten.
Vor seiner Tätigkeit im Vorstand war er in verschiedenen Funktionen in der Fußballabteilung sowie im Vereinsrat aktiv. Ab 1981 bekleidete Froschauer das Amt des 2. Vorstandes und nach 30 Jahren legte er dieses 2011 nieder. Noch im selben Jahr wurde er zum Ehrenvorstand ernannt. In dieser Zeit entwickelte sich der Verein im Südosten rasant und es mussten Entscheidungen getroffen werden. Endlich war es soweit und 1990 konnten der Neubau der Kleinsporthalle, die 6 Kegelbahnen und eine Schießhalle ihrer Bestimmung übergeben werden. Zahlreiche Anträge auf Förderung an den BLSV, die Stadt Regensburg sowie den Schützenverband mussten gestellt und die finanziellen Hürden bestmöglich gemeistert werden. Hier hat Till Froschauer Wesentliches für den Verein geleistet.
Verschiedene Auszeichnungen wie die „Goldene Ratisbona-Nadel“ der Stadt Regensburg 1993, die BLSV-Verdienstnadel in Gold 2001 und das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste um das Ehrenamt 2009 folgten.
Till Froschauer war dem Verein mit viel Herzblut bis ins hohe Alter verbunden und nur wenige Heimspiele der Fußballmannschaft hat er versäumt. In den Vereinsausschusssitzungen war er ständiger Gast und hatte bei den Tagesordnungspunkten aufgrund seiner langjährigen Erfahrung den einen oder anderen Hinweis gegeben.
Werner Kölbl, 1. Vorsitzender des Sport-Clubs, würdigt die Verdienste Till Froschauers: „Mit Till verlieren wir ein äußerst engagiertes Mitglied unseres Vereins. Sein Schaffen wird für viele ein Vorbild sein und unerreicht bleiben.“ Seine sonntäglichen Wattspieler werden ihn ebenfalls vermissen.
Lieber Till, Du wirst dem Sport-Club unvergessen bleiben.
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